Viele Boyband-Mitglieder waren bisexuell oder schwul. Doch das durfte niemand wissen. In der Regel hatten sie erst nach ihrem Austritt aus der Boygroup ihr Coming-out. DISPLAY zeigt die 14 Wichtigsten. Und fragt dich: Wen haben wir vergessen? Deine Tipps sind gefragt im Kommentarfeld ganz unten.
Von Beat A. Stephan
Autsch, war das eine Aufregung, als die Schnügel von East 17 auftauchten! Es war in den Nineties, und die Jungs hielten im Levi’s Store an der Zähringerstrasse in Zürich Hof.
Eingeladen worden waren sie von «Macho» Markus Christen, und die hysterisch kreischenden Girls standen im Niederdorf Schlange, um ein Autogramm zu ergattern. Die schwulen Kunden der benachbarten Bagpiper-Bar wurden natürlich auch neugierig und spekulierten darüber, ob die Burschen wohl ebenfalls der Männerliebe frönen…
Auch bei den Jungs von *NSYNC rund um Justin Timberlake musste doch einer schwul sein, dachten wir. Und tatsächlich kam Lance Bass, der damals offiziell mit einer Schauspielerin liiert war, 2006 «aus dem Schrank». Wir mit unserem unbestechlichen Gaydar hatten «es» natürlich immer schon gewusst.
Duncan James und Lee Ryan: Blue
Gleich zwei bisexuelle Burschen sangen beim britischen Quartett Blue mit, das Anfang der 2000er grosse Erfolge feierte. Und laut Duncan James haben’s die Kerle wirklich gut miteinander: «Wir haben uns nie gestritten. Wir stehen uns wirklich nahe», beteuert er. Duncan und Lee waren auch jenseits der Bühne für manchen Spass zu haben. Sie teilten öfters das Bett – gern auch mal mit einem knackigen Dritten.
Christian Schild: Voxxclub
Der Bergbauernsohn Christian Schild ist in der Volksmusik-Branche tätig, und die gilt ja eher als konservativ. Doch der ausgebildete Musical-Darsteller macht keinen Hehl aus seinem Schwulsein. Seine Kumpels von Voxxclub wissen schon lange Bescheid und stehen zu ihrem Schweizer Kollegen. Offiziell outete sich Christian im Dezember 2015 bei einem Interview mit der «Freizeit Revue». DISPLAY war der deutschen Konkurrenz allerdings um drei Jahre voraus. Wir präsentierten ihn schon im Mai 2012 als Coverboy.
Sven Epiney: Pure Pleasure
Zusammen mit Radio-24-Moderator Reto Peritz gründete Sven Epiney die Boygroup Pure Pleasure. Dem Namen gemäss war’s ein Fun-Projekt, und mit ihrer Single «Angel In Disguise» erreichten die beiden immerhin Platz 44 in den Charts. Das war’s dann aber auch schon mit Hitparaden-Plazierungen. Trotzdem durfte Pure Pleasure in den zwei Jahren ihres Bestehens auf den ganz grossen Bühnen auftreten: Als Vorgruppe der Backstreet Boys, von Boyzone oder Peter André.
George Michael: Wham!
Natürlich durfte zu Wham!-Zeiten niemand wissen, dass der schöne Grieche mit der samtweichen Stimme schwul war. Das kam erst später raus – nach einer skandalträchtigen Begegnung mit einem Polizisten beim Cruising. George Michael erlitt krasse Tiefschläge wie den Aids-Tod seines Freundes, und er hatte massive Drogenprobleme. Doch er zog auch schöpferische Kraft aus dem Leiden und bescherte uns Songs mit Hühnerhaut-Effekt wie «Jesus to a Child».
Lachie Chapman, Mark Franks, Timmy Matley: The Overtones
Die Gay-Quote hat die Männerband The Overtones weit mehr als erfüllt: Gleich drei der fünf Sänger sind schwul. Respektive waren es. Timmy Matley starb 2018. Er wurde nur 36 Jahre alt.
Ricky Martin und Angelo Garcia: Menudo
Dass bei der 1977 gegründeten Boyband Menudo gleich zwei schwule Jungs mittaten, das durfte natürlich kein Mensch wissen. Ricky Martin war damals erst zwölf Jahre alt, das wäre dann doch sehr früh für ein Coming-out. Leider konnte Ricky auch noch Jahre nach seiner Boygroup-Zeit nicht offen schwul leben. Das habe mit seiner homophoben Heimat Puerto Rico und seiner konservativen Erziehung zu tun, sagt der Latino-Sänger, der heute stolz und glücklich zu seinem Mann und seinen Kindern steht.
Lukas Hobi: Bliss
Gut, Boygroup ist bei der A-Capella-Band Bliss ein wenig geschmeichelt. Schliesslich handelt es sich um gestandene Männer. Lukas Hobi ist «the only gay in the quintet» (DISPLAY berichtete) und er fühlt sich bei den vier anderen Wunderstimmen pudelwohl. Und wie alle anderen Bühnenkünstler sehnt er den Tag herbei, an dem er wieder auftreten kann.
Eloy de Jong und Stephen Gately: Caught In The Act und Boyzone
Sie gehörten zu den umschwärmtesten Boybands der Nineties: Die irische Gruppe Boyzone rund um Ronan Keating und die englisch-niederländische Boygroup Caught in the Act. Heimlich waren Eloy de Jong und Stephen Gately ein Paar. Heute singt Eloy Schlager und erzählt offen von seinem Mann und der gemeinsamen Tochter. An seine Zeit mit dem verstorbenen Stephen erinnert Eloy mit dem Boyzone-Song «No Matter What», den er unter dem Titel «Egal was andere sagen» covert.
Thomy Schallenberger sagt:
Na da fehlt doch noch ein Liebling von mir: Les McKeown von den Bay City Rollers und anscheinend New Kids On The Block, Jonathan Knight!
Gab es nicht einmal in den 90ern eine rein schwule Boy Band?
Thomy Schallenberger sagt:
Ach und Mark Feehily von den Westlife. Und da gibts noch unzählige mehr hab ich gerade entdeckt.
Anonymous sagt:
Da hast du recht, Thomy. Danke für die Ergänzungen!
Manuel sagt:
War da nicht mal die Schweizer Boygroup Code 5? Zumindest Damian Meier ist offen gay
Marc sagt:
Richie und Chris von US 5.
Anonymous sagt:
Mir egal ob schwul oder lesbisch es sind genauso Menschen wie jeder andere auch Mir macht das nichts aus und wär was anderes sagt hat keine Ahnung so sehe ich das Respekt wär sich dazu autet 👍👍
Anonymous sagt:
Lee Baxter von Caught in the Act ist auch schwul. Zumindest lebt er aktuell mit einem Mann zusammen.