Fussball-WM in Katar
Adelaide | Der australische Erstligaspieler Josh Cavallo ist einer der ersten offen schwulen Fussballprofis. Er hatte sich in einem Video geoutet, das sein Team Adelaide United veröffentlicht hat. Das sei eine befreiende, überaus positive Erfahrung gewesen, und er hoffe, dass er andere Fussballer damit dazu ermutigen könne, zu sich selbst zu stehen.
Es ist durchaus möglich, dass der Mittelfeldspieler ein Aufgebot für die nächste Fussball-Weltmeisterschaft bekommt. Doch es ist alles andere als sicher, dass Josh Cavallo einem Aufgebot Folge leisten würde. «Ich habe Angst vor der WM in Katar», gestand der 21-Jährige im
Podcast «Today in Focus» des «Guardian», «schliesslich werden wir Schwulen dort mit der Todesstrafe bedroht». Er sei noch nicht sicher, wie er sich entscheiden würde.
Der damalige Fifa-Chef Sepp Blatter hatte übrigens Einwände gegen die Vergabe des World Cups an Katar mit der dümmlichen Bemerkung quittiert, dass Schwule sich während des Aufenthalts im Emirat einfach diskret verhalten müssten.
David Beckham, die legendäre Ikone der Metrosexualität, wurde von Katar übrigens für zehn Jahre als «Botschafter» des homofeindlichen Emirats engagiert. Er soll dafür umgerechnet
180 Millionen Euro kassieren.
Der 46-Jährige rechtfertigt sein Engagement damit, dass er die Toleranz in Katar fördern wolle. Dank dem Deal, so sei ihm versichert worden, seien zum Beispiel Regenbogenfahnen schwenkende Fans an der WM geduldet. Auch werde für die Sicherheit der Fans garantiert. «Ich glaube an die Kraft des Fussballs», gab sich der 115-fache englische Nationalspieler zuversichtlich.