DISPLAY auf den Spuren von Reidar Särestöniemi, Lapplands geheimnisvollstem Künstler.
Versteckt in den unendlichen Weiten Finnisch-Lapplands liegt das Refugium eines Mannes, dessen Kunst die raue Natur und die verborgenen Tiefen der menschlichen Seele miteinander verschmelzen liess. Reidar Särestöniemi, der berühmte Künstler, fand in seiner abgelegenen Blockhütte am Fluss Ounas nicht nur die Geheimnisse der Natur – sondern auch sich selbst.
Nur wenigen war es vergönnt, das Privileg seiner Sauna am Fluss zu geniessen. Hier, im dampfenden Halbdunkel, wo Hitze und Wasser die Körper umhüllten, entstanden intime Begegnungen – Momente voller Nähe und einer Verbundenheit, die sich nur in der Abgeschiedenheit der Wildnis entfalten konnte.
Doch es war sein Atelier, das das grösste Mysterium barg: Ein fast schwebender Pool in einer Atmo-
sphäre aus kreativer Energie und knisternder Spannung. Man munkelte, dass hier Feste stattfanden, bei denen die Grenzen zwischen Kunst und Leidenschaft verschwammen. Wahrheit oder Legende? In Särestöniemis Welt lag beides oft nah beieinander.

Eine verborgene, geheimnisvolle Welt
Lappland – ungezähmt, geheimnisvoll, berauschend. Ein Ort, an dem sich Kreativität und Intimität in stillen Begegnungen vereinen. Eine Landschaft, die mehr enthüllt, als man zu erwarten wagt – wenn man sich ihr öffnet. Hier, wo das Sichtbare und das Unsichtbare oft nur einen Atemzug voneinander entfernt scheinen, hinterlässt die Natur Spuren in den Herzen jener, die sie achtsam wahrnehmen.
Levi – Wo die Natur lebendig wird
Bevor wir uns dem «Bär» von Lappland, dem Künstler Reidar Särestöniemi, widmen, werfen wir einen Blick auf die Region, die ihn so tief prägte. Levi, das beliebteste Skigebiet Finnlands, ist ein Paradies für Outdoor-Fans – im Winter wie im Sommer.
Von November bis Mai locken perfekt präparierte Pisten Wintersportfans aus aller Welt an. Skifahrer*innen und Snowboarder*innen aller Levels finden hier ihr Terrain, während das legendäre Après-Ski von Levi ebenso heiss wie der Glühwein Glögi serviert wird.
Doch auch in der warmen Jahreszeit hat Levi seinen Reiz. Die Landschaft verwandelt sich in ein Eldorado für Wandernde, Mountainbiker*innen und Kajakfahrer*innen. Kristallklare Seen, sattgrüne Wälder und endlose Trails laden dazu ein, die Wildnis zu erkunden. Wer es ruhiger mag, kann auf Langlaufloipen durch die Stille der Natur gleiten oder beim Fischen und Stand-Up-Paddling die Seele baumeln lassen.





Doch Levi ist mehr als nur ein sportlicher Hotspot – es ist ein Ort, an dem man die ungezähmte Natur Lapplands hautnah erleben kann. Eine mystische Atmosphäre prägt die Region, es ist dieselbe Magie, die einst auch Särestöniemi inspirierte. Wer hier wandert, spürt den Puls der Natur und kann in klaren Nächten das atemberaubende Schauspiel der Polarlichter geniessen.
Nun, da wir Levi in seiner ganzen Vielfalt entdeckt haben, tauchen wir tiefer ein – in Erlebnisse, die die Wildnis greifbar machen und uns auf die Spuren von Särestöniemi führen.
Den Wald und die Wildnis spüren: Cocooning im HaliPuu Forest
Unweit von Kittilä liegt der HaliPuu-Wald – ein Ort, an dem die lappländische Natur auf völlig neue Weise erfahrbar wird. Beim Arctic Cocooning schwebst du in einer weichen Hängematte zwischen mächtigen Kiefern, atmest die klare, arktische Luft ein und lässt die Ruhe der Wildnis auf dich wirken.
Nach der Tiefenentspannung folgt ein kulinarisches Highlight: Der Campfire-Barista serviert dir am Lagerfeuer den wohl besten Trank, den du je probiert hast. Sein Forestry Chai Latte – mit Birkenblättern und Wacholderbeeren verfeinert – wurde sogar schon Starkoch Gordon Ramsay kredenzt. Ein Genuss, der die Sinne weckt.
Abenteuer mit Alaskan Huskys
Kein Besuch in Levi wäre komplett ohne eine Begegnung mit den Alaskan Huskys. Diese beeindruckenden Tiere sind die Stars der winterlichen Schlittenrennen – doch auch von Frühling bis Herbst kann man ihre Kraft und Energie hautnah erleben.
Auf einer geführten Husky-Tour lernst du, wie die Hunde trainiert werden und welche besondere Bindung zwischen ihnen und ihren Halter*innen besteht. Während du mit dem Wagen durch die herbstlich leuchtende Landschaft gleitest, erzählt dein Guide von der Welt der Schlittenrennen und dem Leben in der arktischen Wildnis. Nach der Fahrt helfen alle mit, die Huskys von ihren Geschirren zu lösen – bevor sie weiter ausgelassen durch die Landschaft tollen. Ein Moment, der zeigt, was wahre Freiheit bedeutet.
Reidar Särestöniemi (1925–1981) Der einsame Bär von Lappland
Reidar Särestöniemi, geboren 1925 in Kittilä, gilt als einer der bedeutendsten finnischen Künstler des
20. Jahrhunderts. Tief verwurzelt in der ungezähmten Natur Lapplands, spiegeln seine Werke die wilde Schönheit seiner Heimat wider.
Sein Familienhof am Fluss Ounas war nicht nur sein Zuhause, sondern auch sein kreatives Refugium. Die rauschenden Wasser, die endlosen Moore, die Tiere – all das fand Eingang in seine Kunst.
Bereits als er noch ein Kind war, zeigte sich Reidars enge Verbindung zur Natur. Er malte mit selbst hergestellten Farben aus Blüten und Buttermilch, erkundete die Jahreszeiten als Quelle unerschöpflicher Inspiration. Für ihn war die Natur mehr als ein Motiv – sie war ein lebendiges Wesen, mit dem er sich identifizierte.

Reidar Särestöniemi mit einem seiner Werke.
Der Fluss Ounas wurde für ihn zum Bruder: mal sanft und still, mal aufbrausend und ungestüm. Das Moor betrachtete er als atmenden Organismus, dessen pulsierende Lebendigkeit ihn tief berührte. Diese Empfindungen fanden Ausdruck in seinen Bildern – kraftvolle Farben, expressive Formen, emotionale Intensität.
Ein Leben zwischen Erfolg und Rückzug
Reidar Särestöniemi war kein Künstler, der die Natur einfach abbildete – er lebte sie. In seinen Gemälden verdichtete er den Rhythmus der Jahreszeiten mit seinen eigenen inneren Welten: Der Frühling stand für Energie und Hoffnung, der Winter für Rückzug und Melancholie.
Obwohl er international gefeiert wurde, zog er sich immer wieder in sein abgelegenes Zuhause in Särestö zurück. In einer einfachen Blockhütte am Ufer des Ounas fand er Stille, Inspiration – und sich selbst. Nach dem frühen Tod seines Vaters lebte er lange mit seiner Mutter in der Hütte, während sein Bruder gleich nebenan ein eigenes Haus baute. Nur wenige durften diesen besonderen Ort betreten. Doch für Reidar war Einsamkeit keine Belastung, sondern sie bedeutete Freiheit.
In seiner Hütte empfing er handverlesene Gäste, mit denen er über Kunst, Natur und das Leben philosophierte. Sein treuer Hund war dabei stets an seiner Seite – nota bene mit einem ebenso grossen Bett wie sein eigenes.
Poesie, Leidenschaft und das Verborgene
Neben seiner Malerei schrieb Reidar auch Gedichte – ebenso durchdrungen von Natur, Leben, Liebe und Vergänglichkeit. Viele dieser Texte gingen jedoch 1977 verloren, als sein erstes Atelier in Flammen aufging.




In den 1960er-Jahren führte er eine innige Korrespondenz mit dem Schriftsteller Yrjö Kaijärvi. Die Briefe, erfüllt von Poesie und tiefer Zuneigung, zeugen von einer besonderen Verbindung. Reidar nannte sich selbst oft «Papa-Bär» und offenbarte in seinen Worten eine Sehnsucht nach Nähe und Verstehen.
Als schwuler Mann lebte er in einer Zeit, in der Homosexualität in Finnland noch kriminalisiert war. Die Diskrepanz zwischen seinem privaten Leben und den gesellschaftlichen Erwartungen hinterliess Spuren – auch in seiner Kunst. Oft fühlte er sich als Aussenseiter, suchte in der Natur und in seinen Bildern Trost.
Ein Vermächtnis in Farben und Licht
Trotz der dunklen Momente seines Lebens empfand Reidar eine tiefe Verbundenheit mit dem Kreislauf der Natur. Selbst den gefürchteten Winter nahm er in seinen späteren Jahren mit Frieden an.
Bis heute faszinieren seine Werke mit ihren kraftvollen Farben und ihrem intensiven Ausdruck. Sie erzählen von der Wildheit Lapplands, von emotionalen Kämpfen, aber auch von unbändiger Schönheit.
Reidar Särestöniemi bleibt eine Legende – ein Künstler, der das Herz der Natur in seinen Bildern zum Schlagen brachte.





Die atemberaubende Schönheit Lapplands: Von den sanften Nebelschwaden über frostigen Felder (1) bis hin zu faszinierenden Polarlichtern (2), die den Himmel erleuchten. Urtümliche Wälder (3), frische Waldbeeren (4) und Rentiere in ihrem natürlichen Lebensraum (5) – ein unvergessliches Abenteuer.
Unsere Favoriten in Lappland
Crazy Reindeer Aurora Pyramids
Die elf rund 30 Quadratmeter grossen, klimatisierten «Aurora Pyramids» von Hullu Poro stehen im Tonttula Experience Village einige Kilometer ausserhalb von Levi. Wohnen im Glas-Iglu – eine spannende Idee komfortabel umgesetzt. Für das wahre Polarlicht-Erlebnis ist es jedoch auch da zu hell.

All Huskies Husky Farm
Erlebe die kraftvollen Huskys in Aktion, während sie dich durch die atemberaubende Landschaft Lapplands ziehen. Nach der Fahrt kannst du die Hunde näher kennenlernen und sie in ihrem natürlichen Umfeld erleben – unvergesslich.
→ allhuskies.fi

Cocooning im HaliPuu-Wald
Riitta und Steffan bieten im HaliPuu-Wald eine Cocooning-Erfahrung an: Relaxen in einer Hängematte zwischen den Bäumen. Nach der Entspannung gibts preisgekrönten Kaffee oder Chai – und wer möchte, kann sogar im Wald übernachten.
→ halipuu.com

Restaurant Ämmilä
Hier wird authentische Lappland-Küche modern interpretiert. Je nach Saison erwarten dich Rentier, frischer Fisch und regionale Beeren – serviert mit der besten Puikula-Kartoffel und perfekt ergänzt durch erlesene Weine und lokale Schnäpse.

Reidar Särestöniemis Museum
Das Museum bietet faszinierende Einblicke in Särestöniemis Leben, seine Werke und sein Atelier, das noch immer die kreative Energie seines Schaffens atmet.

Mit Finnair nach Levi (Kittilä)
Dein Lappland-Abenteuer bereits beim Hinflug: skandinavische Gastfreundschaft und schnelles Internet sorgen dafür, dass du vernetzt und entspannt in diese spannende Welt eintauchst.
