Die unbekannten Seiten Sloweniens

Das kleine Land Slowenien hat weit mehr zu bieten als seine Hauptstadt Ljubljana, Bled mit seinem idyllischen See und den Küstenort Piran. Das grüne, gebirgige Land bietet unzählige Möglichkeiten für Sport und Wellness.

Für DISPLAY begab sich Mathias Steger auf Erkundungstour zu einigen der weniger bekannten Seiten des Landes – Slowenien für Fortgeschrittene.

 

Zu Besuch im Weingut

«Unser Wein steht für Emotionen», schwärmt Sasha vom Weingut Zlati Grič. Auf dem 800 ha grossen Gelände nahe dem kleinen Städtchen Slovenske Konjice nordöstlich der Hauptstadt Ljubljana wird seit Jahrhunderten mit Leidenschaft Weinbau betrieben. Die sanften, grünen Hügel sorgen für ein attraktives Landschaftsbild. Auf einem von ihnen thront ein altes Weinschloss mit Appartements für Tourist*innen. Nur ein paar Schritte weiter befindet sich der Gasthof Zlati Grič, ein traditionsreicher Betrieb, der kulinarische Spezialitäten Sloweniens serviert. Dank der grossen Fenster und dem beeindruckenden Ausblick von jedem Tisch aus auf die umliegenden Weingärten schmeckt das Essen hier besonders gut.

Sasha präsentiert stolz «seine» Weine.

Ein besonderes Highlight des Weinguts ist der preisgekrönte Weinkeller. Mit seiner innovativen Architektur fügt sich das Gebäude harmonisch in die Landschaft ein. Während nur ein Teil des Kellers oberirdisch sichtbar ist, erstreckt sich der Grossteil unter der Erde. Zum Anwesen gehört zudem ein grosszügiger Golfplatz.

Tolle Aussicht auf die umliegenden Weingärten im Gasthof Zlati Grič.

Natur pur im Logar-Tal

Eine besondere Ruhe. Fast keine Autos. Nur hier und dort ein paar einzelne Häuser. Velofahrer*innen, Wandervögel und Menschen, die einfach die Natur geniessen. So präsentiert sich das Logar-Tal im Norden Sloweniens, unweit der Grenze zu Österreich. Das Gebiet, das in drei Täler gegliedert ist, bietet eine perfekte Auszeit für Naturliebhaber*innen. Die zwei Nebentäler sind weitgehend autofrei und erweisen sich als wahre Ruheoasen. In dieser unberührten Landschaft, umgeben von Gipfeln und Wäldern, entdeckt man eine besonders stille Seite Sloweniens.

Erholung pur im malerischen Hotel Plesnik.

Für viele ist das Logar-Tal untrennbar mit dem Hotel Plesnik verbunden. Das charmante Boutique-Hotel liegt malerisch im Herzen des Tals und ist nicht nur für seine exzellente Küche bekannt, sondern auch für seine Wellness-Oasen. Ein Bad im Freien mit Blick auf die umwerfenden Berge der Umgebung – etwa nach einem Saunagang – tut besonders gut. Ein weiteres Highlight ist die Barfusswanderung, die zu einem Wasserfall führt und dazu einlädt, Energie zu tanken und die Kraft der Natur zu spüren. Das Hotel bietet auch Ausflüge an, etwa einen idyllischen nächtlichen Fackelzug.

Thermengenuss in Dolenjske Toplice

Bezaubernder Wald unweit von Dolenjske Toplice.

Slowenien gilt auch als Thermen-Geheimtipp. Besonders im Südosten des Landes finden sich zahlreiche Wellness- und Kurorte. Einer dieser Orte ist Dolenjske Toplice, nur zwei Stunden vom Logar-Tal entfernt und doch fast am anderen Ende des Landes – unweit der kroatischen Grenze. Das Herz des kleinen Ortes ist die Therme Dolenjske Toplice, eines der ältesten Thermalbäder Sloweniens. Hier finden Besuchende eine Vielzahl von Wellnessbehandlungen und Einrichtungen, die zur Erholung und Gesundheitsförderung beitragen und für Entspannungsmomente sorgen.

Wenn wir schon in der Gegend sind: Das kleine Städtchen Novo Mesto bezaubert mit einer sehenswerten Altstadt. Ebenfalls ganz in der Nähe befindet sich das berühmte Schloss Otočec, das auf einer kleinen Insel im Fluss Krka thront und ein exklusives Hotel und Restaurant beherbergt. Noch ein paar Kilometer weiter erreichen wir Kostanjevica na Krki. Der gesamte Ort befindet sich auf einer Insel, die sich in einer Schleife des Flusses Krka windet, und bezeichnet sich als kleinstes Städtchen Sloweniens.

Im ältesten Gasthaus Sloweniens

Auf der Suche nach Ruhe und Spiritualität? Dann lädt das Kloster Žička Kartuzija, das im 12. Jahrhundert gegründet wurde und sich in der Nähe der Stadt Celje befindet, zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein.

Das Kloster Žička Kartuzija, das im 12. Jahrhundert gegründet wurde.

Direkt neben dem Kloster befindet sich das «Gastuž», das als ältestes Gasthaus Sloweniens gilt. Seit dem 15. Jahrhundert werden hier Gäste bewirtet. Während im Erdgeschoss einfache und traditionelle slowenische Kost serviert wird, erwartet die Gäste im eleganten Restaurant im ersten Stock eine Fine-Dining-Experience.

 

Nicht weit entfernt befindet sich das Erholungsgebiet Rogla im Pohorje-Gebirge. Hier sind den Freizeitmöglichkeiten im Winter wie im Sommer keine Grenzen gesetzt. Rund um einen Aussichtsturm wandert man auf der Höhe der Baumwipfel entlang und geniesst ganz oben einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge. Oder wie wäre es mit einer anspruchsvollen Velotour entlang des Bohorje-Massivs bis nach Maribor, der zweitgrössten Stadt Sloweniens?

Das waren nur einige der unbekannten Seiten Sloweniens, die in versteckten Ecken des Landes zu finden sind. Besonders beeindruckend ist der Mix aus mitteleuropäischer und Balkan-Kultur, der sich sowohl in den Menschen als auch in der Architektur und der Küche widerspiegelt. Und nicht zu vergessen: Slowenien gilt als gay-friendly und hat 2022 die Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare gesetzlich verankert. Viel Spass im nördlichsten Land des Balkans!