Grandios: Starchoreograph Trajal Harrell inszeniert in Zürich ein Tanz-Gastspiel basierend auf dem Stück «Die Katze auf dem heissen Blechdach» von Tennessee Williams.
Unvergesslich die Verfilmung von «Die Katze auf dem heissen Blechdach» mit Elizabeth Taylor und Paul Newman. Der schwule Autor Tennessee Williams hatte das Thema der unterdrückten Homosexualität so subtil in sein Stück eingebaut, dass es in der Verfilmung der in den Fifties herrschenden Filmzensur entging.
Rap, Tanz, Bruce Springsteen und Iglesias
In Trajal Harrells Tanzstück MAGGIE THE CAT, basierend auf dem Südstaaten-Klassiker «Die Katze auf dem heissen Blechdach», zitiert der amerikanische Choreograph Themen und Motive des Stücks, wie etwa das Patriarchat, eine segregierte Gesellschaft oder unterdrückte Queerness und transformiert sie in eine für sein Werk charakteristisch bunte, fashion-orientierte Performance. Im Haus des Patriarchen wird gerappt und getanzt, Harrell selbst spielt «Big Mama» und zu Musik von Bruce Springsteen über Mulatu Astatke bis Julio Iglesias wird der Catwalk erobert.
Trajal Harrell aka «Big Mama» und das Team. (Bilder von Orphea Emirzas)
Gender, Voguing, Zurückweisung und Zugehörigkeit
Die Arbeit MAGGIE THE CAT ist Teil der Trilogie Porca Miseria, in der sich Harrell mit mächtigen Frauen aus Literatur und Wirklichkeit auseinandersetzt. Die titelgebende Maggie, «die Katze», wird hier zur idealen Figur, um Fragen nach Macht, Gender, Zurückweisung und Zugehörigkeit aufzuwerfen.
Einflüsse auf Harrells Werk reichen vom antiken griechischen Theater bis zum Voguing der Harlemer Subkultur und verschmelzen zu einer so herausfordernden wie unterhaltsamen, tragischen und freudespendenden Choreografie.