Die Tops und Flops des Jahres
2024 war ein bewegtes Jahr für die queere Community in der Schweiz. Von Nemos historischem ESC-Sieg bis hin zu besorgniserregenden Zahlen zu LGBTIQ*-feindlicher Gewalt – es war ein Jahr voller Fortschritte und Rückschläge. DISPLAY wirft einen Blick auf die Erfolge und schmerzhaften Herausforderungen für queere Menschen in der Schweiz – und verrät, wie es 2025 weitergeht.
Februar 2024: SWISS schafft geschlechterspezifische Regeln ab
Ein kleines, aber bedeutendes Zeichen für mehr Vielfalt und Geschlechtergerechtigkeit setzte die Fluggesellschaft SWISS. Ab Februar 2024 fielen geschlechterspezifische Vorschriften für Flugbegleiter*innen und Pilot*innen. Männer dürfen nun offiziell Make-up tragen, während die Gesichtsbemalung für Frauen nicht mehr verpflichtend ist. Dieser Schritt wurde als Symbol für die Akzeptanz von Genderdiversität und persönlichem Ausdruck gefeiert.
Mai 2024: ESC – Nemo gewinnt für die Schweiz
Im Mai sorgte der ESC für eine Überraschung: Die nonbinäre Musikerpersönlichkeit Nemo gewann mit dem Song «The Code» für die Schweiz. In Malmö überzeugte Nemo nicht nur mit einem anspruchsvollen Beitrag, sondern auch mit einer Botschaft von Selbstfindung und Widerstand. Der Sieg war ein Meilenstein für die Sichtbarkeit nonbinärer Menschen auf internationaler Bühne.
Mai 2024: 305 Handys gegen Hass – IDAHOBIT-Aktion in Bern
Am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie (IDAHOBIT) machten queere Organisationen in Bern auf die steigende Zahl LGBTIQ*-feindlicher Vorfälle aufmerksam. Auf dem Bundesplatz klingelten 305 Mobiltelefone gleichzeitig – eine symbolische Zahl für die 305 gemeldeten Vorfälle im Jahr 2023. Die Zahl hatte sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Besonders betroffen waren schwule und bisexuelle Männer sowie trans Personen.
Mai 2024: Schweiz klettert auf Platz 17 der ILGA Rainbow Map
Einen weiteren Erfolg feierte die Schweiz mit der Veröffentlichung der ILGA Rainbow Map. Die Schweiz erreichte mit 50,35 Prozent den 17. Platz und lag damit hinter Grossbritannien, aber vor Kroatien. Obwohl dies eine Verbesserung darstellt, bleibt noch einiges zu tun, um die Rechte und Akzeptanz von queeren Menschen weiter zu stärken.
Mai 2024: Der erste offen schwule Bischof der Schweiz
Ein historisches Ereignis sorgte im Mai für Aufsehen: Frank Bangerter wurde als erster offen schwuler Mann zum Bischof der Christkatholischen Kirche gewählt. Seine Wahl markierte einen wichtigen Fortschritt in der Akzeptanz von LGBTIQ*-Menschen in religiösen Institutionen.
Juni 2024: Pride Month – Stolz und Sichtbarkeit
Der Pride Month war geprägt von vielerlei Veranstaltungen in rekordverdächtig vielen grösseren und kleineren Städten. Tausende feierten und demonstrierten für die Rechte queerer Menschen. Mit Paraden, Kundgebungen und Konzerten wurde ein starkes Zeichen für Vielfalt und Solidarität gesetzt.
Sommer 2024: Entlassung eines schwulen Lehrers in Pfäffikon
Ein bitterer Rückschlag ereignete sich im Sommer: Ein schwuler Lehrer verlor seine Stelle, nachdem Eltern sich gegen seinen Unterricht im Fach Sexualkunde gewehrt hatten. Der Vorfall löste landesweite Empörung aus und verdeutlichte den anhaltenden Druck konservativer und religiöser Kreise.
August 2024: ESC 2025 kommt in die Schweiz
Basel wird 2025 Gastgeberstadt des ESC. Die Entscheidung wurde am Rheinknie begeistert aufgenommen, da der ESC nicht nur ein musikalisches Highlight ist, sondern auch ein Symbol für Vielfalt und Toleranz. Einzig die religiöse Rechte freute sich nicht und ergriff das Referendum – welches zum Glück vom Basler Volk glorios abgeschmettert wurde.
November 2024: Diskriminierung in der Armee
Eine Studie zeigte, dass fast ein Viertel der queeren Soldat*innen in der Schweizer Armee Diskriminierung erlebt haben. Besonders alarmierend war, dass 22,3 Prozent angaben, in der Armee stärker diskriminiert zu werden als in der Gesellschaft insgesamt. (Siehe Artikel Seite 44).
Wallis verbietet Konversions-massnahmen
Ein Lichtblick war das Verbot von Konversionsmassnahmen durch den Walliser Grossrat. Dies wurde als historischer Fortschritt im Schutz von Menschenrechten und Geschlechtsidentität gefeiert.
Genderstern-Verbot scheitert in Zürich
In Zürich scheitert die SVP-Volksinitiative «Tschüss Genderstern» mit gut 57 Prozent Nein-Stimmen.
Fazit: Hoffnung und Herausforderungen
2024 war für die queere Community ein Jahr der gemischten Bilanz. Erfolge wie der ESC-Sieg von Nemo und der erste schwule Bischof wurden von anhaltender Gewalt und Diskriminierung überschattet. Doch der Kampf für gleiche Rechte und Respekt geht weiter – für eine Schweiz, die Vielfalt lebt und schützt.
Prides und Events
Pride-Umzüge von Basel bis Luzern werden auch 2025 ein Highlight sein, mit der Zürich Pride am 20. und 21. Juni. Eine Auswahl:
29. April bis 8. Mai 2025:
Pink Apple Filmfestival Zürich
9. bis 11. Mai 2025:
Pink Apple Filmfestival Frauenfeld
13./15. und 17. Mai 2025:
Eurovision Song Contest, Basel
6. / 7. Juni 2025:
Geneva Pride Festival
7. Juni 2025:
Geneva Pride Demo
20. / 21. Juni 2025:
Zurich Pride Festival
21. Juni 2025:
Zurich Pride Demo
28. Juni 2025:
Basel tickt bunt mit Pride Walk
2. August 2025:
Bern Pride
9. August 2025:
Street Parade Zürich
30. August 2025:
St. Gallen Pride
August 2025:
CSD Winterthur
11. bis 13. September 2025:
lila. Queer Festival Zürich
Ausblick 2025 | Blutspende-Reform und
Pride-Festivals
Ab dem 1. Januar 2025 wird niemand mehr aufgrund seiner sexuellen Orientierung von der Blutspende
ausgeschlossen. Dieser Schritt wird als Erfolg für die Gleichstellung im Gesundheitswesen gewertet.
Hier geht’s vorwärts
Im Jahr 2025 werden bedeutende Fortschritte für die Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft in verschiedenen Ländern erwartet. Zwei Beispiele:
Liechtenstein
Ab dem 1. Januar 2025 tritt in Liechtenstein die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Kraft. Damit wird die bereits seit 2011 bestehende eingetragene Partnerschaft durch die vollständige Ehegleichstellung ersetzt.
Thailand
Thailand wird ab dem 23. Januar 2025 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisieren. Damit wird Thailand das erste Land in Südostasien, das die Ehe für alle einführt.
Die Fashion-Trends
Die Männermode für das Jahr 2025 präsentiert eine Mischung aus klassischen Elementen und innovativen Trends.
Pastellfarben und florale Muster
Ein Trend, der sich seit Jahren zeigt und sich 2025 noch verstärkt. Sanfte Pastell-
töne und florale Drucke bringen eine frische, fröhliche Note in die Männermode.
Workwear
Von Arbeitskleidung inspirierte Stücke wie Overalls und Jacken sowie Hosen mit mehreren Taschen gelten als sexy und werden zu jeder Gelegenheit getragen.
Pumps für Männer
Selbstbewusste Kerle tragen sie 2025 ganz selbstverständlich.
Transparente Stoffe
Durchsichtige Hemden setzen mutige Akzente und verleihen der Herrenmode eine sinnliche Note.
Kurze Shorts
Shorts mit einer Länge weit oberhalb des Knies kombinieren Stil und Funktionalität und werden öfters ganzjährig getragen.
Die Frisuren-Trends
Im Jahr 2025 zeichnen sich für Männer vielfältige Frisurentrends ab, die sowohl klassische als auch moderne Elemente kombinieren.
Mullet
Der Retro-Look mit kurzem Deckhaar und längerem Nackenbereich feiert ein Comeback. Der Mullet verbindet nostalgischen Charme mit modernem Stil.
Mittellanges Haar mit Mittelscheitel
Mittellange Frisuren mit Mittelscheitel sind im Trend und bieten einen vielseitigen und natürlichen Look. Dieser Stil eignet sich besonders für Männer, die einen lässigen und dennoch gepflegten Auftritt schätzen.
Dauerwelle
Locken kehren zurück in die Männerfrisurenwelt. Die Dauerwelle ermöglicht es, glattes Haar in wellige oder lockige Styles zu verwandeln, was für mehr Volumen und Textur sorgt.
Surfer-Frisur
Längeres, welliges Haar, das einen entspannten und natürlichen Look vermittelt, ist ebenfalls angesagt. Die Surfer-Frisur strahlt Coolness und Abenteuerlust aus.
Zusätzlich gewinnen farbige Haarakzente an Bedeutung. Von sanften Pastelltönen bis hin zu leuchtenden Neonfarben – Männer experimentieren zunehmend mit Farben, um ihre Individualität auszudrücken.