The Chapman Family Christmas Pudding

Weihnachten steht vor der Tür, und deshalb habe ich beschlossen, die Rezepte für den traditionellen Christmas Pudding und die Weihnachtsguetzli meiner Familie mit euch zu teilen.

Das Rezept für den Christmas Pudding wurde von meiner englischen Urgrossmutter Florence Lucy Craven-Jackson, die ihr hier auf dem Bild seht, an meine Grossmutter Winnifred Chapman-Craven weitergegeben – vielleicht reicht es sogar noch weiter zurück in die Geschichte meiner Familie.

Jedes Jahr im November, bereiten meine Mutter und ich den traditionellen Pudding zu. Dazu braucht es ein paar Zutaten, die man in der Schweiz nicht so einfach bekommt – Rindernierenfett und Mixed Spice. «Mixed Spice» ist eine typisch britische Gewürzmischung, der Zimt, Koriandersamen, Kümmel, Muskatnuss, Ingwer und Nelken enthält. Man könnte die Mischung zwar selbst herstellen, anstatt sie fertig zu kaufen, aber das wäre ein Bruch mit unserer Tradition. Bis heute ist der Pudding für meine Familie und mich etwas Besonderes – ohne ihn gibt es kein Weihnachten.

Neben Trockenfrüchten, gemahlenen Nüssen und Brot gibt es auch einige Zutaten, die man vielleicht nicht erwarten würde, wie Guinness Bier und jamaikanischen Rum. Im Gegensatz zu anderen Rezepten ist unser Pudding nicht so klebrig und süss – er ist herb und reich an warmen, fruchtigen Aromen.

Beim Zubereiten des Puddings legen wir ein kleines Silbermünzchen – ein Threepence-Stück – in die Mischung, bevor der Pudding gekocht wird. Wer das Münzchen in seinem Stück Pudding am Weihnachtstag findet, darf sich etwas wünsche und dieser Wunsch soll in Erfüllung gehen – ganz wie beim König im Dreikönigskuchen hierzulande.

Die Zubereitung der Mischung nimmt nicht viel Zeit in Anspruch, aber der Pudding benötigt eine sehr lange Kochzeit in einem mit Wasser gefüllten Topf – mindestens 8 Stunden sanftes Köcheln. Der Pudding wird zweimal gekocht: Das erste Mal, kurz nachdem die Zutaten gemischt sind, für 6 Stunden; das zweite Mal am Tag des Servierens, für 2 Stunden. Der Pudding kann schon Wochen im Voraus zubereitet und im Puddingtopf abgedeckt bis Weihnachten aufbewahrt werden.

Zutaten

Für eine Puddingform der Grösse S30 (17 cm ø)
Die klassische Form kann bei galaxus.ch gekauft werden. 

115 gWeissmehl
1 TLBackpulver
115 gGranuliertes Rindsnierenfett, Suet genannt (oder pflanzliches Suet)
Das granulierte Fett kann bei britshop.ch gekauft werden.
115 gSultaninen
115 gRosinen
115 gKorinthen
3Getrocknete, entsteinte Pflaumen
60 gKandierte Früchte-Mischung
1Orange, Saft und abgeriebene Schale
1Zitrone, Saft und abgeriebene Schale
60 gGemahlene Mandeln
115 gDunkler Zucker
3Eier
50 mlDunkler jamaikanischer Rum
150 mlGuinness Bier
115 gTrockenes Brot, 1-2 Tage alt
2 ELMixed Spice Gewürzmischung
Die Mischung kann bei britishcravings.com gekauft werden.
Kokosfett zum Einfetten der Puddingform

Zubereitung:

  1. Reibe die Schale der Orange und der Zitrone ab, halbiere sie und presse den Saft aus.
  2. Schneide die getrockneten Pflaumen in kleine Stücke.
  3. Gib die Pflaumenstücke zusammen mit den Sultaninen, Rosinen, Korinthen und der kandierten Früchtemischung in eine Schüssel und füge den Rum hinzu. Mische alles gut und lass die Trockenfrüchte ziehen.
  4. Zerpflücke oder schneide das getrocknete Brot in winzige Stücke.
  5. Vermische das Mehl und das Suet in einer großen Schüssel. Gib die Brotstücke, die Eier sowie den Zitronen- und Orangensaft dazu und mische alles gründlich.
  6. Rühre die Rum-marinierten Früchte unter die Masse. Giesse das Guinness dazu und vermenge alles, bis die Zutaten gleichmässig verteilt sind.
  7. Fette die Innenseite der Puddingform mit Kokosfett ein und fülle die Puddingmasse hinein. Hebe die Form an und klopfe sie vorsichtig auf die Tischplatte, damit sich die Masse gut setzt.

Abdecken der Puddingform:

  1. Um die Puddingform mit Backpapier und Alufolie zu verschliessen, ist es hilfreich, wenn dir jemand assistiert. Decke die Form zuerst mit zwei Schichten Backpapier und anschliessend mit einer Schicht Alufolie ab.

Drücke die Abdeckung mit den Händen rund um den Rand der Form fest. Lass die andere Person die Abdeckung mit einer festen Schnur unter dem Rand befestigen.

Wickle zusätzliche Schnur über die Oberseite, kreuzweise, und mache in der Mitte eine Schlaufe, damit du die Form später leichter ins Wasser setzen kannst. Schneide überschüssiges Papier und Folie ab, aber lasse etwa 15 mm unterhalb der Schnur stehen.

Garen des Puddings:

  1. Setze die Puddingform in einen grossen Topf und fülle vorsichtig Wasser an den Seiten ein, bis es bis zum Rand der Abdeckung reicht. Bringe das Wasser zum Kochen und reduziere dann die Hitze, sodass es sanft köchelt. Setze einen Deckel auf den Topf und gare den Pudding 8 Stunden lang. Giesse gelegentlich heisses Wasser nach, damit der Wasserstand erhalten bleibt.

Servieren:

  1. Vor dem Servieren gare den Pudding nochmals 2 Stunden wie oben beschrieben. Nimm die Form aus dem Topf und entferne die Abdeckung. Fahre vorsichtig mit einem Messer am Rand des Puddings entlang, aber nicht zu tief.
  2. Stelle einen grossen Servierteller auf die Form und drehe sie um. Achtung: Die Form ist sehr heiss! Hebe die Form vorsichtig ab.

In meiner Familie dekorieren wir den Pudding mit einem Stechpalmenzweig mit roten Beeren, um ihm ein weihnachtliches Aussehen zu geben, und bringen ihn so an den Tisch. Bevor du ihn anschneidest, übergiesse den Pudding mit etwas Brandy und zünde den Alkohol an. Schneide schliesslich Scheiben heraus und serviere sie mit frischer Schlagsahne.


Sie haben mir viel Kulinarisches mit auf den Weg gegeben: Meine Grossmütter Rosa Toppler und Winnie Chapman brachten mir Schweizer Weihnachtsguetzli und Christmas Pudding näher.

Designer-Weihnachtsguetzli

Mailänderli, Haferguetzli, Chräbeli und Brunsli – das sind meine Lieblings-Weihnachtsguetzli und ich mache sie heute noch nach den Rezepten meiner Schweizer Grossmutter Rosa Toppler. Es müssen ja nicht immer die klassischen Weihnachts-Ausstechförmchen sein – quadratische sehen sehr stylish aus. 

Rezept Mailänderli

250 gButter
250 gZucker
1 PriseSalz
2Eier (1 Ei für den Teig, 1 Eigelb zum Bestreichen)
1Schalenabrieb einer Zitrone
500 gWeissmehl

Buttermasse herstellen
Die weiche Butter in eine Schüssel geben und mit dem Zucker sowie einer Prise Salz cremig rühren. Ein Ei und die abgeriebene Zitronenschale dazugeben und alles gut vermengen.

Teig zubereiten
Das Mehl nach und nach zur Butter-Ei-Masse geben und alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und für mindestens 1 Stunde (besser 2 Stunden) in den Kühlschrank legen.

Formen ausstechen
Den gekühlten Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 5 mm dick ausrollen. Mit Ausstechformen beliebige Figuren oder Quadrate ausstechen und diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.

Bestreichen
Das Eigelb mit etwas Wasser oder Milch verquirlen und die ausgestochenen Formen damit bestreichen.

Backen
Den Backofen auf 200 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Mailänderli in der Mitte des Ofens etwa 10 Minuten backen, bis sie leicht goldbraun sind.

Auskühlen lassen
Die Mailänderli auf einem Gitter auskühlen lassen und in einer Blechdose aufbewahren.

Rezept Chräbeli

3Eier
250 gZucker
1Schalenabrieb einer Zitrone
1 TLZitronensaft
350 gMehl
1 ELAnis (ganz)

Eimasse vorbereiten
Die Eier und den Zucker in eine Schüssel geben. Mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine so lange schlagen, bis die Masse dick und weiss ist (das kann ca. 10 Minuten dauern).

Geschmack hinzufügen
Den Anis und die Zitronenschale sowie den Zitronensaft zur Eimasse geben und gut verrühren.

Teig herstellen
Das Mehl nach und nach unter die Masse heben, bis ein glatter, nicht klebriger Teig entsteht.

Formen und schneiden
Den Teig in walnussgrosse Portionen teilen und zu etwa 1 cm dicken Rollen formen. Diese in 5–6 cm lange Stücke schneiden und an einem Ende leicht einschneiden, um die typische «Chräbeli-Form» zu erhalten. Die Enden leicht auseinanderziehen, damit sie die Krallenform bekommen.

Trocknen lassen
Die geformten Chräbeli auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen und über Nacht (mindestens 12 Stunden) bei Raumtemperatur trocknen lassen. Dadurch erhalten sie ihre charakteristischen «Füße».

Backen
Den Backofen auf 140–150 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Chräbeli in der mittleren Schiene etwa 20–25 Minuten backen, bis sie trocken sind. Sie sollten nur ganz leicht Farbe annehmen.

Auskühlen lassen
Die fertigen Chräbeli aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen. Danach in einer luftdichten Dose aufbewahren – sie halten sich wochenlang!

Rezept Brunsli – Schokoladenguetzli

2Eiweiss
250 gZucker
1 TLZimtpulver
250 gGemahlene Mandeln
150 gDunkle Schokolade (mind. 60 % Kakaoanteil)
20 gMehl

Schokolade vorbereiten
Die dunkle Schokolade fein reiben oder hacken.

Trockene Zutaten mischen
Zucker, Zimt und Mehl in einer grossen Schüssel gut vermengen. Die geriebene Schokolade hinzufügen.

Eiweiss steif schlagen
Die Eiweisse in einer separaten Schüssel zu festem Schnee schlagen. Vorsichtig unter die Schokoladen-Mischung heben.

Teig formen
Den Teig auf eine leicht mit Zucker bestreute Arbeitsfläche geben und zu einer Kugel formen. Den Teig etwa 1 Stunde kühl stellen, damit er fester wird.

Ausrollen und ausstechen
Den gekühlten Teig etwa 1 cm dick ausrollen. Mit beliebigen Ausstechformen die Brunsli ausstechen und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.

Trocknen lassen
Die ausgestochenen Brunsli mindestens 6 Stunden (oder über Nacht) bei Raumtemperatur trocknen lassen. Dadurch behalten sie ihre Form beim Backen.

Backen
Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Brunsli etwa 6–8 Minuten backen. Sie sollten innen noch leicht feucht und saftig bleiben.

Abkühlen und geniessen
Die Brunsli auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen und in einer Keksdose aufbewahren. Sie halten sich mehrere Wochen und werden dabei oft noch besser im Geschmack.

Rezept Haferguetzli

250 gKnorritsch-Haferflöckli
160 gWeissmehl
1/2 TLBackpulver
150 gButter
150 gZucker
60 gGemahlene Haselnüsse
2Eier
1 TLZimtpulver
1/2 TLNelkenpulver
1/2Abrieb einer Zitronenschale
Für die Glasur
100 g Puderzucker
3/4 TLZimtpulver
Zitronensaft zum Anrühren

Butter und Zucker schaumig schlagen
Die weiche Butter mit dem Zucker in einer Schüssel cremig rühren. Die Eier hinzufügen und alles gut verrühren.

Haferflocken rösten
Die Haferflöckli mit 50 g Butter in einer Bratpfanne leicht anrösten und abkühlen lassen.

Zutaten mischen
Mehl, Backpulver, Zimt- und Nelkenpulver sowie die gemahlene Haselnüsse und Zitronenschale in einer separaten Schüssel vermengen. Die Mischung zusammen mit den Haferflocken zur Buttermasse geben und zu einem Teig verrühren.

Teig formen
Den Teig zwischen zwei Backpapieren auswallen und runde oder quadratische Formen ausstechen. Diese auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Zwischen die Guetzli genügend Abstand lassen, da sie beim Backen etwas aufgehen.

Backen
Den Backofen auf 180 °C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Die Haferguetzli 10–12 Minuten backen, bis die Ränder leicht goldbraun sind. Die Guetzli sollen in der Mitte noch weich sein.

Abkühlen lassen
Die Kekse nach dem Backen auf dem Blech kurz ruhen lassen, da sie direkt nach dem Backen noch weich sind. Anschließend auf einem Gitter vollständig auskühlen lassen.

Glasur
Den Puderzucker mit dem Zimt und mit etwas Zitronensaft zu einer dickflüssigen Glasur mischen. Die Haferguetzli damit bestreich und trocknen lassen.
Guetzli-Produktion – immer wieder zur Weihnachtszeit.