Diversity ist bei SWISS auch im Cockpit angelangt. Ob gay oder queer, die Moderne ist über den Wolken angekommen. DISPLAY ist mitgeflogen.
Markus, seit zehn Jahren Pilot bei SWISS, ist ein lebendiges Beispiel dafür. Bereits vor dem Abflug zeigt sich die Vielfalt des Teams. Das Briefing des Piloten-Teams, bestehend aus Kapitän Walter Staub, Co-Pilot Luca und Co-Pilot Markus Herrmann, verdeutlicht die unterschiedlichen Erfahrungen, die zu einer bereichernden Zusammenarbeit führen. Markus hat Polymechaniker gelernt, er träumte jedoch dank seinem Vater, der auch Pilot war, schon als Bub davon, einmal ein Flugzeug zu pilotieren. Mit 25 fühlte er sich reif für den Einstieg in die Fliegerei. Dass er schwul ist, sei für ihn nie ein Hindernis gewesen, diesen Beruf zu ergreifen, sagt Markus.
Eine Reportage von Raphael Hadad
Zürich: der Arbeitstag von Markus Herrmann beginnt …
13:15 | Koffer packen
Markus bekommt seinen Flugplan jeweils Mitte des Vormonats. Dann weiss er auch, welche Städte er im nächsten Monat bereisen wird.
Was in Bangkok sicher nicht fehlen darf, sind Badehose, Sportsachen fürs Gym und Flipflops.
14:00 | Wetter studieren
Bei einem Kaffee zu Hause bereitet sich Markus mit dem Firmen-iPad vor. Dabei studiert er Route und Wetter und prüft weitere Daten, die das Planungssystem bereitgestellt hat. Dabei sieht er, dass er sich zu Beginn des Fluges ausruhen kann, so dass er danach fit für die Landung ist.
16:30 | Piloten-Briefing im OPC
Im Operation Center trifft er auf den erfahrenen Kapitän Walter Staub und seinen zweiten
Co-Piloten Luca. Gemeinsam besprechen sie den Flug. Ein Augenmerk legen sie dabei auf die Besonderheiten der heutigen Route.
16:50 | Flugzeug Outside check
Markus führt eine gründliche visuelle Inspektion des Flugzeugs durch, um sicherzustellen, dass es flugbereit ist und keine offensichtlichen Schäden aufweist. Er überprüft die Struktur, die Triebwerke, die Flügel, die Steuerflächen und weitere wichtige Komponenten
17:55 | Letztes Briefing vor dem Abflug
Vor dem Abflug führt Walter Staub mit seinen Co-Piloten ein letztes Briefing durch, um die wichtigsten Punkte des Fluges zu besprechen. Dabei werden auch noch einmal Notfallszenarien
erörtert, um sicherzustellen, dass das Team gut vorbereitet ist.
19:30 | Zuerst einmal Ruhezeit
Da der Flug rund elf Stunden dauert, muss jedes Besatzungsmitglied die gesetzlichen Ruhezeiten einhalten. Da Markus die Landung durchführen wird, geht er sich als erstes hinlegen – im Crew Bunk, wo sich ein bequemes Bett befindet.
Arbeitsplatz über den Wolken
Vor zwei Stunden sass Markus noch in Hottingen beim Kaffee, nun tauscht er sich im Team über das Wetter entlang der Route nach Bangkok aus. Während in Zürich optimale Flugbedingungen herrschen, können unterwegs Wetterphänomene auftreten, die den Flug beeinflussen. Die Piloten streben nach einem reibungslosen Flug für ihre Passagiere und versuchen starke Winde, sogenannte Jetstreams, Zonen mit Turbulenzen oder Gewittern zu meiden. Diese Technik erlernte Markus während seiner Ausbildung, die neben theoretischem Wissen auch kognitive Fähigkeiten wie vorausschauendes Denken und planerisches Handeln trainierte, und er profitierte vom Erfahrungsschatz seiner Kolleg:innen.
Diversity ist ein wichtiges Ziel
Markus hat nie ein Geheimnis aus seiner sexuellen Orientierung gemacht. Als Botschafter des Pilotenberufs liegt es ihm am Herzen, jungen Menschen zu zeigen, dass dieser Traumberuf für alle zugänglich ist. Was ihn antreibt? Die Freude am Fliegen. In den letzten zehn Jahren hat er nie die Motivation verloren, zur Arbeit zu gehen.
04:15 | Talk mit dem Maître de Cabine
Bevor Markus seinen Platz im Cockpit einnimmt und mit seiner Schicht beginnt, bleibt noch Zeit für einen Kaffee mit dem Maître de Cabine Marco Bortoluzzi. Dieser berichtet über den bisherigen Verlauf des Fluges.
04:30 | Abendessen
Nach der Erholung folgt das Dinner, zubereitet von Martin Künzi aus der SWISS First.
Markus hat sich für Safran-Gnocchi mit reichlich Pfeffer entschieden. Gut gestärkt ist er nun bereit für seine Flugschicht.
05:15 | Fuel Check
Markus überprüft den Treibstoff und berechnet die verbleibende Flugstrecke bis Bangkok, um
sicherzustellen, dass genug Treibstoff vorhanden ist. Er kontrolliert dabei die Berechnungen des Bordcomputers für die Treibstoffmenge.
09:40 | Landung in Bangkok
Es ist volle Konzentration angesagt, gilt es doch für Markus, die Maschine mit 320 Menschen an Bord sicher zu landen. Dabei ist der abwechselnde Blick von draussen zurück nach drinnen auf die Instrumente von enormer Bedeutung. Sicher bringt er die Maschine zur Landung.
10:25 | Captains Handshake
Der «Captains Handshake» ist eine symbolische Geste, um sich bei den Kolleg:innen für die Unterstützung und den erfolgreichen Flug zu
bedanken. Anschliessend geht es mit der gesamten Crew zur Passkontrolle und zum Hotel.
17:00 | Freie Zeit
Nach einem City-Trip gönnt sich Markus ein kühles Getränk am Pool und geniesst die Abendsonne. Bald werden sich Walter, Luca, Marco, Martin und weitere Mitglieder der Crew zu ihm gesellen, denn um 18 Uhr trifft sich die Crew auf dem Rooftop zum Feierabenddrink.
Wie Diversity bei SWISS gelebt wird
«Die Zukunft der Luftfahrt ist so bunt wie die Welt unter uns. Indem wir Vielfalt in unseren Cockpits fördern, fliegen wir nicht nur zu neuen Destinationen, sondern auch in eine
inklusivere Zukunft.»
Dieter Vranckx, CEO SWISS
Christina Trelle, Head of HR
«Inklusion ist für SWISS alternativlos, egal bei welcher Berufsgruppe. Ich wünsche mir, dass Vorbilder wie Markus zu noch mehr Vielfalt im Cockpit inspirieren.»
Christina Trelle bekennt sich unmissverständlich zu Diversity und Akzeptanz.
Chiara Paganini, Pilotin
«Diversity und Inklusion in der Crew sind ein Zeichen von Fortschritt, aber auch zwingende Voraussetzungen für einen sicheren Flugbetrieb.»
Chiara Paganini sieht klare Vorteile in der Gleichberechtigung der Geschlechter.