In der Community hat es Kultstatus: Das Musical «Wicked». Wie einst «Over the Rainbow» hat der Song «Defying Gravity» mit seiner Botschaft von Unabhängigkeit und Akzeptanz für viele Gays eine besonders positive Bedeutung.
Aufgrund seines Textes gilt das Lied «Defying Gravity» als Coming-out-Song. Er war 2007 sogar der Titelsong bei der Los Angeles Pride.
ANDERS SEIN I Erzählt wird hier die aussergewöhnliche Geschichte zweier Freundinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: die blonde, beliebte Glinda, und Elphaba, die aufgrund ihrer grünen Hautfarbe als Aussenseiterin gilt. Die beiden Mädchen lernen sich während eines Zauberkurses kennen. Nach einer Begegnung mit dem Zauberer von Oz trennen sich ihre Wege.
Während sich Glinda in ihrem Verlangen nach Popularität von der Macht des bösen Regimes verleiten lässt, bleibt Elphaba ihrer Sache treu. Nach zahlreichen Abenteuern erfüllen beide ihre schicksalhafte Bestimmung als Glinda, «die gute», und Elphaba «die böse» Hexe des Westens.
Zu den attraktivsten Darstellern gehört zweifellos Benjamin Yates (Bild), der im Wechsel mit Aaron Sidwell den Fiyero spielt. DISPLAY wollte wissen, was ihm am Musical «Wicked» und an der Stadt Zürich gefällt.
DISPLAY: Benjamin, die Schweizer Community heisst dich herzlich willkommen! Was erwartest du von unserem Land?
Benjamin Yates: Es wird das erste Mal sein, dass ich Weihnachten fern von meiner Familie verbringe, aber es wird sicher trotzdem wunderbar, die Festtage in diesem schönen Land zu verbringen. Als ich hörte, dass ich in Zürich auftreten darf, googelte ich «Zürich an Weihnachten», und ich sah wunderbare Bilder. Ihr Jungs wisst, wie man Weihnachten feiert!
«Wicked» ist bekannt für seine Botschaft der Akzeptanz für alle Andersartigen. Siehst du darin eine Message an die Community?
Auf jeden Fall. In «Wicked» geht es darum, die Wahrheit auszusprechen. Es geht darum, die Angst zu überwinden, ja sogar die Schwerkraft. Als stolzes Mitglied der Community kann ich sagen, dass die Welt von Oz, auf die sich das Musical ja bezieht, nicht weit von unserer Realität entfernt ist. Das Schöne an «Wicked» ist, dass es uns das gibt, was wir wollen. Lausch der Musik genau, und du hörst deine eigene Geschichte!
Du wirst in Doppelbesetzung den lebenslustigen Fiyero spielen. Was kannst du uns über die Figur verraten?
Zunächst muss ich sagen, dass ich von «Wicked» fasziniert bin, seit ich das Musical vor zehn Jahren in London zum ersten Male gesehen habe. Dass ich da einmal selber mitspielen darf, davon habe ich jahrelang geträumt. Fiyero ist eine wunderbare Rolle. Vom ersten Moment an bezaubert er dich mit seinem Charme, seiner Sorglosigkeit und seinem rebellischen Geist.
Erzähl uns noch etwas von dir!
Meine ganz grosse Leidenschaft gilt der Arbeit. Da will ich immer mein Bestes geben. Im Privatleben halte ich’s genauso. Ich habe wunderbare Freunde, die ich wahnsinnig liebe, und eine Familie, die mich bedingungslos unterstützt. Eigentlich wollte ich Profischwimmer werden, aber eine Armverletzung änderte meinen Lebensweg. Das musste wohl so sein, denn ich sang schon als Boy leidenschaftlich gerne, und ich liebte Musicals.
Infos: musical.ch
15. November bis 31. Dezember: «Wicked». Theater 11, Zürich.